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Einblicke in die Jahre 1980 bis 1994

Das Jahr 1980 begann wiederum mit einem vollen Erfolg der karnevalistischen Prunksitzung. Unter der Leitung des Präsidenten Günter Behrend brachten zahlreiche Spitzenkräfte des Kölner Karnevals die Narren in Stimmung. Erstmals führte der Schützenverein die seit einigen Jahren stattfindende Kindersitzung in eigener Regie unter Leitung von Ingo Kiebel durch. Den Elferrat stellten die Edelknaben unter Leitung ihres Edelknabenkönigs und des Präsidenten Hans-Dieter Longerich. Im Frühjahr 1980 verstarb der Ehrenmajor der Jäger Jakob Breuer. Vor dem Schützenfest hatte es sich der Vorstand zum Ziel gesetzt, den Schießstand auf dem Schützenplatz fertig zu stellen. Die Handwerker gaben sich ihr Stelldichein. Nach der Vergrößerung der Bodenplatte durch die Kassierer Harry Knabe und Hermann Levering errichete im strömenden Regen Karl-Heinz Edelhausen mit einigen „wetterfesten“ Helfern die Holzkonstruktion. Anschließend wurde der Dachdecker Hans Gondorf tätig. Letztlich standen die „Verschönerungen“ des Bauwerks an: die Klinkerarbeiten führten Helmut Hohmann und Konrad Derichs aus, den Fußboden plattete Hans-Peter Heups und die Decke täfelten Günter Behrend, Harry Knabe und Hans-Dieter Longerich. Für die – gegen dieses Meisterstück – traurig aussehende Kassenbude wurde Farbe beschafft, die von Herbert Stodden aufgetragen wurde. Mit der Verstärkung des Schießkastens, für die Lambert Cremer und Hans-Dieter Longerich verantwortlich waren, wurden die Arbeiten rechtzeitig vor dem Schützenfest abgeschlossen. Das Schützenfest selbst kündigte sich zunächst mit andauernden heftigen Regenschauern an, doch dann tat sich der Himmel auf und das Fest konnte im strahlenden Sonnenschein gefeiert werden. Beim Fackelzug wurden fünf Großfackeln mitgeführt. Fackelbauer waren der 2., 3. und 4. Jägerzug, die Regimentsfahnenkompanie und der Grenadierzug „Sangeslust“. Vielen Teilnehmern ist dieses Fest insbesondere durch zwei Ereignisse in Erinnerung geblieben. Während der Festmesse am Sonntagmorgen kam es zu einem Boxkampf zweier Edelknaben, und während der Ehrenparade am Sonntagnachmittag scheute das Pferd des Grenadieradjutanten Hans Jansen. Dieser fiel so unglücklich vom Pferd, dass er mit schweren Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Der als „Griese Schäng“ bekannte Major der Grenadiere Johann Grieß wurde Schützenkönig. Edelknabenkönig wurde Michael I. Süllwold. Bei der Königsparade am Dienstagnachmittag wollte das aktive Ehrenmitglied Josef Klein trotz Laufbeschwerden nicht fehlen. So bauten die Zugkollegen des Grenadierzuges „Sangeslust“ kurzer Hand einen Einkaufswagen zu einem fahrbaren Sessel um und schoben so ihren Schützenkameraden zum Gelächter der Zuschauer durch die Parade. Für den als Majestät amtierenden Grenadiermajor sprang spontan Gerhard Meuter und für den verletzten Adjutanten Ekkehard Jakobs ein. Durch die Verpflichtung von Spitzenkräften des Kölner Karnevals – unter anderem traten die Bläck Fööss und Marie-Luise Nikuta auf – war der Kartenvorkauf für die Prunksitzung 1981 ein Selbstläufer. Dies sicherte den Erfolg der mittlerweile auch über Delraths Grenzen beliebten Veranstaltung. Und auch zum Frühlingsfest, das vom 15.-17. Mai 1981 stattfand, hatte der Verein einen besonderen Höhepunkt aufzuweisen. Das bekannte Colonia-Duett sorgte dafür, dass einige Schützen keinen Platz mehr im vollbesetzten Zelt fanden. Im Jahresverlauf verstarb der langjährige Artilleriemajor Josef Kollenbroich. Neuer Artilleriemajor wurde Lambert Heinrichs. Den Schützen präsentierte Petrus wiederum ein sonnenüberflutetes Schützenfest. Das Regiment bot vier Großfackeln auf, die von der Fahnenkompanie, dem 2. Jägerzug, den Schwarzen Husaren und dem Grenadierzug „Sangeslust“ gebaut worden waren. Für das Königsvogelschießen am Montagnachmittag gab es zunächst keine Königsbewerber. So meldete kurzerhand der Vereinsvorsitzende Günter Behrend sich und seine Söhne Wilfried und Wolfgang für den Wettkampf an. Hinzu gesellte sich Heinz Giesen. Mit dem 95. Schuss konnte letztlich Wilfried I. Behrend die Königsehre erringen. Zum Edelknabenkönig wurde Uwe I. Michels gekrönt. Ergänzend zu den bereits vom Schützenverein durchgeführten Karnevalsveranstaltungen fand im Jahre 1982 am Sonntagmorgen eine zusätzliche Herrensitzung statt, die aber nur mäßig besucht war. Mit Willi von der Weiden bekamen die Edelknaben einen neuen Betreuer. Erstmals wurde das mittlerweile ebenfalls traditionelle Ostereierschießen der Edelknaben ausgeführt. Beim Frühlingsfest gewann der Jägermajor Hans Loboda ein Spanferkel, das der Hauptpreis der Tombola war. Die mangelnde Bereitschaft von Königsanwärtern des Vorjahres führte im August 1982 zu Beschlüssen, die die finanzielle Belastung des Schützenkönigs reduzieren sollte. So wurde unter anderem das Königsgeld auf 1.250 DM erhöht. Die vom Verein angeschaffte Schwenkfahne kam erstmals während des Schützenfestes am Sonntagmorgen zum Einsatz. Detlef Müller schwenkte die Fahne zu Ehren der Majestät und der Jubilare. Beim Königsvogelschießen während des Schützenfestes 1982 konnte Wolfgang Behrend mit dem 70. Schuß seinen Bruder als Schützenkönig ablösen. Edelknabenkönig dieses Jahres wurde Dirk I. Hermanns. Die Vorstandswahlen bestätigten alle Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern. So blieben Günter Behrend 1. Vorsitzender, Hans-Dieter Longerich 2. Vorsitzender, Hans Philipp 1. Schriftführer, Ingo Kiebel 2. Schriftführer, Harry Knabe 1. Kassierer und Hermann Levering 2. Kassierer. Das Jahr 1983 begann mit der 10. Prunksitzung am 14. Januar 1983. Die neu angeschaffte Zeltdekoration wurde angesichts der widrigen Witterung zur Hälfte ein Raub des Windes. Mit der 4. Kindersitzung – organisiert vom Literaten Ingo Kiebel und mit den Edelknaben als Elferrat – hatte sich auch diese Veranstaltung im Verein etabliert. Dagegen kam die Herrensitzung in der Bevölkerung nicht an, wie man angesichts der geringen Besucherzahlen feststellen musste. Ein besonderes Ereignis dieser Sitzung war der Auftritt des Vereinswirts Edmund Noeppel (ehem. Wirt der Gaststätte „Haus Delrath“), der – wie ihm von den Anwesenden bescheinigt wurde – mit den Profis des Karnevals konkurrieren konnte. Auf der Generalversammlung am 27. März 1983 gedachte man dem verstorbenen Delrather Original und langjährigem Vereinsmitglied Josef Klein. Für viele unvergesslich sind seine Lobreden mit dem abschließenden „Sängerkuss“, den er auf Grund seiner Körpergröße nur mit Hilfe eines Stuhles verteilen konnte. Die Bekannte des Verstorbenen ließ dem Verein eine Spende zukommen, die der Hauptmann der Grenadiere dem 1. Kassierer übergab. Die Altpapiersammlungen erbrachten in 1983 eine Rekordmenge von fast 23 Tonnen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein aus diesen Sammlungen Zusatzeinnahmen von über 10.000 DM erzielt. Der Fackelzug des Schützenfestes 1983 wurde trotz heftiger Windböen sicher ins Zelt gebracht. Die Bogenschützen, die bislang von Max Bendik betreut wurden, übernahm Karl-Heinz Butz. Die amtierende Majestät Wolfgang I. Behrend überreichte dem Verein als Geschenk eine neue Schwenkfahne, die vom Fahnenschwenker Detlev Müller sogleich „unter die Lupe genommen“ wurde. Die Sonntagsparade des Jahres 1983 sorgte durch ein Ereignis, dass die Zuschauer den Atem anhalten ließ, wiederum für Gesprächsstoff. Während des Aufmarsches der Artillerie verfiel das Gespann vor der Tribüne in den Galopp, obwohl leichter Trab abgesprochen war. Der Besitzer und Pferdeführer des Gespanns, Herr Müller aus Oekoven, griff ein, rutschte aus und wäre fast unter die Räder des Kanonenwagens geraten. Schützenkönig wurde Jakob III. Pesch, Edelknabenkönig Markus I. Schlangen. Das traditionelle Frühlingsfest 1984, das in den letzten Jahren unter rückläufigen Beteiligungszahlen gelitten hatte, war so gut besucht, dass man davon ausgehen konnte, dass es unter diesen Umständen auch in den nächsten Jahren Bestand haben würde. Auf diesem Frühlingsfest, das vom 4.-6. Mai 1984 stattfand, wurde erstmals ein Jägerkönig ausgeschossen. Der 1. Jägerkönig des Vereins wurde Josef Deussen vom 5. Jägerzug „Jägermeisterzug“, der im Festzelt am Sonntagabend vom 1. Vorsitzenden der Jägerkompanie Hans Busch gekrönt wurde. Bis zum Schützenfest dieses Jahres sollte auf dem Schützenplatz ein neues Kassenhaus in Eigenregie errichtet werden. Ende August, also kurz vor dem Schützenfest, konnten die eifrigen Helfer Hans- Peter, Ulrich und Hermann-Josef Heups, Wolfgang und Günter Behrend, Frank Lützenrath, Horst Bettin, Gerhard Haase, Werner Blank, Hans Gondorf, Hermann Levering, Harry Knabe, Hermann Kiebel, Hans Weber und Hans-Dieter Longerich Richtfest feiern. Trotz der Appelle seitens des Vorstandes wurde zum Fackelumzug nur eine Großfackel mitgeführt. Dieser vom Grenadierzug „Sangeslust“ gebaute Lichterwagen zeigte Diakon Peter Platz als „Don Camillo“. Schützenkönig des Jahres 1984 wurde Ingo I. Kiebel. Zum Edelknabenkönig wurde sein Sohn Michael II. Kiebel gekrönt. Dieses Ereignis, dass Vater und Sohn die Schützen gemeinsam regierten, ist in der Vereinsgeschichte bislang einmalig geblieben. Die Karnevalsveranstaltungen des Jahres 1985 erbrachten erstmals einen finanziellen Reinfall. Außer der Kindersitzung schlossen die übrigen Veranstaltungen – Prunksitzung, Kostümball und Herrensitzung – mit einem dicken Minus ab. Der Vorstand beschloss daraufhin, künftig auf die Durchführung der Herrensitzung zu verzichten. Auf der Abrechungsversammlung teilte der Vorsitzende den Anwesenden mit, dass der Grenadiermajor Johann Grieß aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat. Ebenfalls zurückgetreten war Willi von der Weiden in seiner Funktion als Edelknabenführer. Sein Nachfolger wurde Willi Schmidt. Das Frühlingsfest fand vom 26.-28. April bei eisiger Kälte statt. Höhepunkt des Bunten Abends war ein Imitator des Showstars Gottlieb Wendehals. Auf der Abrechnungsversammlung wurde beschlossen, angesichts der kühlen Temperaturen für künftige Frühlingsfeste – ähnlich wie für die Karnevalsveranstaltungen – ein „winterfestes“ Zelt herzurichten. Auf der gleichen Versammlung verkündete der Vorstand mit Stolz die Einstellung des bisherigen Rekords der Altpapiersammelungen. Die eifrigen Schützen hatten die stattliche Menge von 31,1 Tonnen Altpapier zusammengetragen. Am Samstag, 31. August 1985 wurde pünktlich um 12 Uhr das Schützenfest von den Böllerschüssen der Kanone Ida eingeleitet. Das Artilleriegeschütz feierte in diesem Jahr seinen 25jährigen Geburtstag. Über viele Jahre hatte sich die Artillerie eine Kanone aus Gohr geliehen, bis sie sich zum Schützenfest 1960 ein eigenes Geschütz vom Stürzelberger Peter Remmer herstellen ließ. Dieses Geschütz war durch Pfarrer Steinbach unter Beteiligung der Paten Josef Heups und der Namensgeberin Ida Weiler geweiht worden. Und der Pfarrer hatte anlässlich der Weihe das Geschütz auch als erster ausprobiert. Erstmals zog man 1985 am Sonntagmorgen vom Ehrenmal zu einem Feldgottesdienst ins Festzelt. Der Gottesdienst wurde durch Diakon Peter Platz und Spiritanerpater Ramers unter Teilnahme des Jugendchores Hackenbroich zelebriert. Angesichts der eindrucksvollen Feier verstummten die anfänglich kritischen Stimmen. Der Jugendchor wurde nur mit einer Zugabe von der Bühne verabschiedet, und dem Diakon Peter Platz zeigte der von den Schützen und Gästen bescherte Applaus, dass er mit der Neuerung Zuspruch gefunden hatte. Schützenkönig dieses Jahres wurde Herbert IV. Stodden, Edelknabenkönig Marius I. Becker. Auf der am 19. November 1985 durchgeführten Generalversammlung standen die turnusmäßigen Vorstandswahlen an. Unter der Wahlleitung von Franz Longerich wurden wie bei den letzten Vorstandswahlen wiederum alle Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Als neuer Grenadiermajor wurde Wolfgang Behrend vorgestellt. Sein Adjutant wurde Horst Freund.

Beim Kartenvorkauf für die Prunksitzung des Jahres 1986 setzte sich der negative Trend der letzten Jahre fort. Es wurden mit 312 Karten über 25 % weniger abgesetzt als noch im Jahr zuvor. Zum abendlichen Kostümball fanden nur 48 Besucher den Weg ins Zelt, so dass diese Veranstaltung ein dickes Minus verzeichnete. Beim Frühlingsfest konnten mit der Anschaffung eines zusätzlichen Gewehres auf drei Schießbahnen geschossen werden. Der geänderte Schießmodus – der erste Schuss mit gezeichneter Schießkarte galt als Probeschuss, drei weitere Schüsse kamen in die Wertung – führte ebenfalls zu einer zeitlichen Verkürzung des Regimentsschießens. Das Schussgeld war auf 1 DM festgesetzt worden. Die Schießfolge und die Türbesetzung wurden ausgelost. Auf dem Oberstehrenabend kündigte Oberst Alfred Schönfelder seine neuen Disziplinarmaßnahmen an. Eine gelbe und rote Karte wollte er bei Vergehen gegen undisziplinierte Schützen einsetzen. Vierzehn Tage vor dem Schützenfest, das tagsüber von Sonnenschein und abends von empfindlicher Kälte begleitet wurde, begann der amtierende Schützenkönig Herbert Stodden mit treuen Helfern, seine Residenz in Form einer Burg zu errichten. So eine Residenz hatte es bislang in Delrath noch nicht gegeben. Die Finanzierung der Zusatzkosten eines erstmals für das Schützenfest verpflichteten vierten Musikblocks machte Beitragserhöhungen notwendig. Ein aktiver Schütze zahlte ab diesem Jahr 25 DM, Passive 40 DM und Rentner ab 60 Jahre 12 DM. Zum 60jährigen Vereinsjubiläum des Jahres 1986 fand am Samstagabend nach dem Fackelzug ein Ball der ehemaligen Schützenkönige statt, zu dem sich 26 ehemalige Königspaare eingefunden hatten. Die nach Dienst- und nach Lebensjahren ältesten Könige Johann Ingermann bzw. Robert Boßbach als auch Georg Dappen wurden an diesem Abend besonders geehrt. Am Sonntagmorgen wurde der zweite Feldgottesdienst abgehalten, dem die Schützen wiederum volles Lob zollten. Nach der Messe stiftete Herbert Stodden zur Überraschung aller Anwesenden dem Verein eine Königsstandarte. Und wieder war es die Sonntagsparade, die für ein besonderes Ereignis sorgte. Oberst Alfred Schönfelder und sein Adjutant Helmut Großweischede mussten nach einem filmreifen Rodeoritt von ihren wild gewordenen Pferden absteigen und unter Applaus der Zuschauer die Parade zu Fuß vor dem Königspaar, dem Vorstand und den Ehrengästen absolvieren. Die dem Schützenkönigspaar entgegengebrachte Sympathie zeigte sich beim abendlichen Königsball. 120 Jäger marschierten auf und überreichten der Königin Sibille Stodden je eine Rose. Diese Geste war auch ein Dankeschön an die Königin, die die Schützen während drei Altpapiersammlungen mit dem leiblichen Wohl versorgt hatte. Neuer König wurde Konrad II. Engels, Edelknabenkönig wurde Sascha I. Hermanns. Auf der Generalversammlung am 18. November 1986 wurde in einer Ergänzungswahl Herbert Stodden für den zurückgetretenen Ingo Kiebel zum 2. Schriftführer gewählt. 1987 fand die Prunksitzung des Vereins wieder mehr Zuspruch. Die Kindersitzung fand zum ersten Mal unter Leitung von Hans-Dieter Longerich und Erna Levering statt, die damit Ingo Kiebel ablösten. Die Karnevalsveranstaltungen ergaben zusammen einen nicht nennenswerten Gewinn von 25,32 DM. Im April 1987 wurde Karl Hölzel als Artilleriemajor vorgestellt, der Lambert Heinrichs in dieser Funktion ablöste. Das Frühlingsfest war auf den 22.-24. Mai 1987 terminiert worden. Zur Unterhaltung hatte der Verein das Trio „Bloom und Blöömche“ verpflichtet. Am Samstagnachmittag um 15 Uhr wurde erstmals das Wanderpokalschießen der ehemaligen Schützenkönige ausgeführt. Der Wanderpokal war von dem Ehrenmitglied Franz Longerich gestiftet worden. Der Ex-König des Jahres 1974/75 und 2. Vereinsvorsitzende Hans-Dieter Longerich setzte sich gegen neun Mitbewerber durch und konnte den Pokal aus der Hand seines Vaters entgegennehmen. Im gleichen Jahre beantragte Christel Zaum die passive Mitgliedschaft im Verein, um als begeisterte Sportschützin am jährlich stattfindenden Schießwettbewerb um den Dr.-Geldmacher-Pokal teilnehmen zu dürfen. Christel Zaum versicherte, aus der Mitgliedschaft keine Rechte herleiten zu wollen. Dennoch bereitete der Antrag einem Teil der Schützen Unbehagen, die fürchteten, dass dann doch eines Tages eine Frau Schützenkönigin werden wolle. Dabei hatte der Verein bereits ein weibliches Mitglied, die Wirtin Josepha Linnartz, die vor 27 Jahren die Mitgliedschaft ihres verstorbenen Vaters übernommen hatte, ohne bisher aus diesem Status irgendwelche Rechte herzuleiten. Auf der Generalversammlung vor dem Schützenfest wurde der Antrag mit 33 zu 17 Stimmen bei 6 Enthaltungen abgelehnt. Neu geregelt wurden die Altersgrenzen der jugendlichen Schützen im Verein. Den Edelknaben sollten Jungen bis 12 Jahre, den Bogenschützen von 13 – 16 Jahre und den Jungschützen von 17 – 18 Jahre angehören. Das Schützenfest wurde vom 5.-8. September 1987 gefeiert. Der amtierende Schützenkönig, der Malermeister Konrad Engels, hatte für seine Residenz das Schloss Benrath nachgebaut und die Heckmannstraße in Königsallee umbenannt. Während des Fackelzuges am Samstagabend wurde nur eine einzige Großfackel mitgeführt, die der Grenadierzug „Sangeslust“ gebaut hatte. Sie zeigte den Jäger Achim Kopenhagen, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, in der Edelknabenkutsche des Festzuges mitzufahren. Die Grenadiere rieten ihm: „Willst du in die Kutsche ´rein, mußt du erst ´mal König sein.“ Der Festgottesdienst am Sonntagmorgen, gehalten von Pastor Hugo Jung und Diakon Peter Platz, fand nach den Feldgottesdiensten der vergangenen Jahre wieder in der Pfarrkirche St. Gabriel statt. Der Schützenplatz selbst verdiente nach übereinstimmender Meinung aller Besucher nicht die Bezeichnung „Rummelplatz“, da er nur mit einem Karussell und einigen wenigen Buden belegt war. Der Kirmesunternehmer hatte den Schützen sehr viel versprochen, aber wenig gehalten. Zum Schützenfest erhielt der Major Hans Loboda von der Jägerkompanie einen neuen Degen. Drei Schützenzüge feierten ein besonderes Jubiläum: der 1. Jägerzug konnte auf 60 Jahre, der 5. Jägerzug auf 40 Jahre und der Grenadierzug „Immer Fröhlich“ auf 25 Jahre Vereinsbestehen zurückblicken. Zur Sonntagsparade stellte erstmals die Volksbank ihre Geschäftsräume für ein Feldlager des Schützenkönigs und der Ehrengäste zur Verfügung. Schützenkönig wurde Bezirksschornsteinfeger Heinz Bayer, der damit seinen Schwager als Majestät ablöste. Zum Edelknabenkönig wurde Markus II. Dohmen gekrönt. 1988 wurden die Altpapiersammlungen des Vereins eingestellt, weil immer weniger Schützen für das Sammeln begeistert werden konnten und sich die Sammlungen wegen der gefallenen Altpapierpreise insgesamt nicht mehr rentierten. Die Prunksitzung am 22. Januar 1988 fand gegenüber dem Vorjahr – trotz eines guten Programms – wiederum nur ein vermindertes Interesse. Der Preiskostümball erlebte dagegen eine kleine Belebung. Insgesamt schlossen die Karnevalsveranstaltungen mit einem Minus von 392 DM ab. Die Generalversammlung am 1. Juli 1988 sollte eine der längsten Sitzungen des Vereins werden. Ingo Kiebel hatte die Satzung überarbeitet, um diese an die geänderten Zeiten anzupassen und um auch klar zu stellen, dass keine Frauen in den Verein aufgenommen werden sollten. Für die Vorstellung und Abstimmung der Satzungsänderungen benötigte man zwei Stunden. Eine weitere Stunde wurde für die Diskussion zur Erhöhung der Mitgliedsbeiträge aufgewendet. Die Verdopplung des Beitrags auf nun 50 DM sollte die Finanzsorgen des Vereins mindern. Fast schon zur Tradition geworden, errichtete auch der amtierende Schützenkönig Heinz Bayer zum Schützenfest, das vom 3.-6. September 1988 stattfand, eine imposante Residenz. Sein Wohnhaus an der Leckenhofstraße verwandelte er in das Schloss Schwarzenstein. Dem Verein überreichte er am Sonntagmorgen eine Ehrentafel, auf der alle bisherigen Schützenkönige namentlich verzeichnet waren. Wiederum konnten drei Züge ein langjähriges Vereinsbestehen feiern. Der Grenadierzug „Sangeslust“ bestand seit 60 Jahren, der Hubertuszug „Zinkhütte“ seit 40 Jahren und der 3. Jägerzug seit 25 Jahren. Am Montagnachmittag hatte es so dauerhaft in Strömen geregnet, dass das Pfänderschießen ausfallen musste. Ab 17 Uhr besserten sich die Wetterverhältnisse und das Königsvogelschießen konnte beginnen. Es entwickelte sich zwischen den beiden Bewerbern Günter Behrend und Fritz Breuer ein spannendes Duell, aus dem Fritz V. Breuer als Sieger und damit neuer Schützenkönig hervorging. Edelknabenkönig wurde Thomas I. Freund. Die Vorstandswahlen am 15. November 1988 brachten lediglich eine Veränderung: An die Stelle des kürzlich verstorbenen 2. Kassierers Hermann Levering trat Peter Michels. Standort des Festzeltes für die karnevalistische Prunksitzung des Jahres 1989 war der Bahnhofsvorplatz. Auf dieser Sitzung zeigten die Vorstandsmitglieder Peter Michels, Heinz Bayer und Hans-Dieter Longerich sowie Hans-Peter Heups zum Vergnügen für das Publikum einen gekonnten Bauchtanz unter übergroßen Zylindern. Nach dem Oberstehrenabend am 25. August 1989 wurde vom Oberst Alfred Schönfelder auf dem Platz „Am Dreieck“ der als „Ahorn-Alfred“ bekannte Baum gepflanzt. Zum Schützenfest konnte Alfred Schönfelder ein verstärktes Regiment auf die Straße bringen. Anlässlich der 40jährigen Zugjubiläen der Blauen Husaren und des Artilleriecorps sowie des 25jährigen Jubiläums des 6. Jägerzugs zogen zur Sonntagsparade als Gäste die „Fidelen Musikanten vom Nikolauskloster“, zwei Artilleriecorps aus Nievenheim und Vanikum, ein Jägerzug aus Stürzelberg, das Jägertambourcorps Grimlinghausen sowie das Fanfarencorps Reuschenberg mit. Am Montagnachmittag beteiligten sich 13 Züge am Pfänderschießen, das mit dem Abschuss des Schweifes mit dem 109. Schuss endete. Erstmals wurde für das Königsschießen ein neuer Vogel auf die Stange gezogen. Mit dem 119. Schuss holte der 1. Vorsitzende des Vereins Günter Behrend den Vogel von der Stange und wurde so im 3. Anlauf neuer Schützenkönig. Zum Edelknabenkönig wurde Stefan I. Strunk gekrönt.

Die Karnevalsveranstaltungen des Schützenvereins wurden in 1990 erstmals vom Delrather Prinzenpaar der „Interessengemeinschaft Delrather Karneval“, Günter und Erla Dohmen, besucht. Das Frühlingsfest 1990, das vom 4.-6. Mai 1990 stattfand, wurde durch die Auftritte eines niederländischen Entertainers und die Delrather Tanzformation „Young Generation“ bereichert. Dennoch war das Frühlingsfest insgesamt mäßig besucht. So konnte am Samstagabend der amtierende Vorsitzende Hans-Dieter Longerich nach der Begrüßung des Schützenkönigspaares Günter und Libett Behrend auch die 13 zahlenden Gäste per Handschlag begrüßen. Der Verein zog daraufhin die Streichung dieser Veranstaltung aus den Vereinsaktivitäten in Erwägung. Das Schützenfest verlief ab dem Samstag, 1. September 1990 zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Doch beim Pfänder- und Königsvogelschießen am Montagnachmittag stellten sich nur wenige Schützen den Schießwettbewerben. Das Pfänderschießen wurde angesichts der mangelnden Teilnehmer, des zu dicken Holzvogels und eines aufziehenden Gewitters durch Änderung des Schießmodus verkürzt. Das Königsvogelschießen absolvierte der 1. Schießmeister Michael Schippmann als einziger Bewerber. Mit dem 69. Schuss fiel der Vogel, und Michael III. Schippmann stand als neuer Schützenkönig fest. Die Würde des Edelknabenkönigs bekleidete Tobias I. Eichelbaum. Zum Krönungsabend am Dienstagabend hatte sich Diakon Peter Platz etwas Besonderes einfallen lassen. Er hatte bei den Gästen im Schützenzelt hunderte Wunderkerzen verteilen lassen. Seine gereimte Laudatio auf das neue Schützenkönigspaar wollte er mit einem stimmungsvollen Wunderkerzenfeuerwerk abschließen. Doch die gute Idee endete damit, dass dicke Rauchschwaden durch das Zelt zogen und die Gäste angesichts des dichten Nebels die Hand nicht vor den Augen sehen konnten. Neuer Jägermajor wurde Peter Schumacher vom 5. Jägerzug, der Hans Loboda ablöste. Neuer Edelknabenführer wurde Fritz Breuer, 2. Edelknabenführer Rolf Daverzhofen. Das Jahr 1991 begann unter den furchtbaren Eindrücken des Golfkrieges, in dem eine internationale Militärallianz unter amerikanischem Oberbefehl gegen den Irak zur Befreiung Kuwaits kämpfte. Vielerorts wurde wegen dieses Krieges jegliches karnevalistisches Treiben abgesagt. In Delrath wurden dagegen die Karnevalssitzungen planmäßig durchgeführt. Der Zuspruch war entsprechend hoch, und auch der Ausfall der Zeltheizung im Laufe des Abends tat der Stimmung keinen Abbruch. Auf der anschließenden Abrechnungsversammlung wurde überlegt, künftige Sitzungen in der Mensa der Gesamtschule Nievenheim abzuhalten. Diese Idee fand jedoch bei den Delrather Schützen keinen Anklang. Auf der gleichen Versammlung wurden einige personelle Wechsel bekannt gegeben. Nach knapp einem Jahr hatte der Edelknabenführer Fritz Breuer sein Amt aufgegeben. Sein Nachfolger wurde Rolf Daverzhofen. Für den ebenfalls zurückgetretenen Hubertusmajor Heinz Bayer übernahm Toni Koukola dieses Amt, und Günter Grief löste Hans Busch als Jägervorsitzenden ab. Auf dem Frühlingsfest, das eine gute Resonanz aufweisen konnte, fand letztmalig die Krönung des Jägerkönigs im Festzelt am Sonntagabend statt. Am 16. August 1991 lud die amtierende Majestät Michael Schippmann die Schützen zu seinem Polterabend ein. Die Hochzeit mit seiner Königin Christel fand am 24. August 1991 in der evangelischen Kreuzkirche zu Nievenheim statt. Zahlreiche Schützen standen nach der Trauung Spalier. Die Artillerie hatte sich unangefochten mit ihrer Kanone nach Nievenheim gewagt und schoss zur Hochzeit des Königs und Schießmeisters des Vereins Salut. Auf dem Oberstehrenabend überraschte Oberst Alfred Schönfelder die Schützen mit Wimpelketten von der Stadt Dormagen, die künftig zum Schützenfest das Dorf schmücken sollten. Zum Fackelzug führte der Grenadierzug Sangeslust eine Großfackel mit, die das „Wunderkerzenexperiment des Don Camillo“ darstellte. Diese Fackel wurde mit dem 1. Preis bedacht. Der 2. Preis ging an die Regimentsfahnenkompanie, die ihr 60jähriges Jubiläum feierte und mittlerweile die 16. Großfackel gebaut hatte. Michael Schippmann wurde als Schützenkönig von Heinrich I. Holzberg vom Grenadierzug „Sangeslust“ abgelöst, der an diesem Tage seinen 61. Geburtstag feierte. Edelknabenkönig wurde René I. Wyrwich. Die Neuwahlen des Vorstandes am 2. Oktober 1991 brachten keine Veränderungen. Zu Beginn des Jahres 1992 verstarb das Ehrenmitglied Konrad Derichs. Themen der Hauptversammlung des Jahres 1992 waren das geringe Schaustellerinteresse zur Bestückung des Festplatzes. Aktuelle Sorgen bereiteten dem Verein auch die Bauarbeiten auf der Johannesstraße und der Umbau des Vereinslokals im Bahnhofsgebäude, in dem für die Schützen im Güterschuppen ein Schießstand vorgesehen war. Am 27. Mai 1992 richtete die Stadt Dormagen einen „Challenge Day“ aus. Ziel war es, im Vergleich zu anderen beteiligten Städten möglichst viele Bürger zu einer sportlichen Aktivität herauszufordern (challenge [englisch] = Herausforderung). Für je eine Viertelstunde sportliche Betätigung wurde der Stadt ein Punkt gutgeschrieben. Der Bürgerschützenverein organisierte dieses Breitensport- Spektakel zusammen mit dem SSV Delrath an der Henri-Dunant-Grundschule Delrath, die damit an diesem Tag zum „sportlichen Zentrum Delraths“ wurde. Die Stadt Dormagen wurde an diesem Tag Bundessieger des Wettbewerbs. Ende Juni 1992 feierte der Dormagener Schützenverein sein 125. Jubiläum. Das amtierende Delrather Schützenkönigspaar Heinrich I. und Gretchen Holzberg sowie starke Abordnungen der Delrather Schützenzüge nahmen zu Fuß am Festumzug teil. Wenige Tage vor dem Schützenfest erreichte den Verein eine Schreckensmeldung. Durch einen Unfall konnte Oberst Alfred Schönfelder nicht aktiv am Schützenfest teilnehmen. Vertreten wurde er während des Festes von seinem Adjutanten Helmut Großweischede. Den Adjutantenposten übernahm spontan der 2. Vereinsvorsitzende Hans-Dieter Longerich. Für den Fackzelzug am Samstagabend hatten die Schwarzen Husaren, der Grenadierzug „Sangeslust“, die Hubertuskompanie und die Regimentsfahnenkompanie jeweils Großfackeln gebaut, die den Fackelzug entsprechend bereicherten. Am Sonntagmorgen ließ Oberst Großweischede sein Regiment um 8.00 Uhr zum Abholen der Majestät, zum Kirchgang und zur Gedenkfeier am Ehrenmal antreten. Im Rahmen der anschließenden Ehrung von verdienten Mitglieder im Festzelt überreichte Schützenkönig Heinrich I. Holzberg dem Verein ein neues Königszepter und jedem Zug eine Fässchen Bier. Die Parade am Sonntagnachmittag konnte bei strahlendem Sonnenschein abgehalten werden. Als Neuerung fand am späten Dienstagvormittag eine – vom 4. Jägerzug veranstaltete – Kinderbelustigung auf dem Schützenplatz statt. Zum Schützenkönig wurde Jakob IV. Schlangen gekrönt, und zum Edelknabenkönig konnte der Vorsitzende Günter Behrend seinen Enkel Andreas I. Behrend proklamieren. Die Kindersitzung des Jahres 1993 fand diesmal unter Leitung von Peter-Josef Schülgen, Gerd Levering und Dirk Morche statt, da der bisherige Organisator Hans-Dieter Longerich die Leitung dieser beliebten Veranstaltung aufgegeben hatte. Auf der Abrechnungsversammlung für Karneval am 23. April 1993, bei der ein geringfügiger Gewinn von 227 DM festgestellt wurde, legte überraschend Hans-Dieter Longerich dann auch seinen Vorstandsposten als 2. Vorsitzender nieder. Zu seinem Nachfolger in diesem Amt wurde Konrad Engels gewählt. Das Frühlingsfest, das vom 14.-16. Mai 1993 veranstaltet wurde und für das der Verein einen Bauchredner und eine Bauchtanzgruppe engagiert hatte, endete mit einem Defizit von 1.631,98 DM. Auf der Versammlung vom 2. Juli 1993 beschloss der Verein, den Beitrag für die Blumenhörner der Jägerzüge von 300 DM auf 400 DM anzuheben. Auf derselben Sitzung gab der Vorsitzende bekannt, dass die Stadt Dormagen Sparmaßnahmen ergriffen hätte und künftig den Schützen das Schmücken des Ortes mit zur Verfügung gestellten Fahnen und Wimpeln selbst überlassen wolle. Für diese Aufgabe konnten Karl-Heinz Butz, Günter Grief und Hubert Freyenberg gewonnen werden. Der Schießstand im restaurierten Güterschuppen des ehemaligen Bahnhofsgebäudes wurde am 13. August 1993 mit einem Richtfest eingeweiht. Dieses Fest war auch ein Dankeschön für alle Helfer, die im selbstlosen Einsatz ihre Freizeit für den Verein geopfert hatten. Für die Herrichtung des Schießstandes waren über 1.000 Arbeitsstunden – davon alleine insgesamt 700 Stunden von den Vorstandsmitgliedern Alfred Schönfelder, Harry Knabe und Günter Behrend – aufgewendet worden. Das Schützenfest war vom 3.-7. September 1993 angesetzt. Am Samstagmorgen informierte Günter Behrend, dass er aus familiären Gründen an diesem Fest nicht teilnehmen könne. Damit musste der erst kürzlich gewählte 2. Vorsitzende Konrad Engels die Präsidentschaft übernehmen. Der amtierende Schützenkönig Jakob IV. Schlangen überreichte dem Verein eine neue Flagge, die ihren künftigen Standort am Schützenplatz erhalten sollte. Für das Vogelschießen am Montagnachmittag konnte der Vorstand fünf Königsaspiranten vorstellen. Werner Blank, Horst Freund, Toni Koukola, Peter Schumacher und Matthias Körfer traten zum Schießwettbewerb an. Neuer Schützenkönig wurde Werner I. Blank, der am Montagnachmittag mit dem 96. Schuss den Vogel von der Stange holte. Auf dem Krönungsabend am Dienstag trat auf Einladung von Diakon Peter Platz Klaus von der Weiden mit einem gekonnten Trompetensolo auf. Im Oktober 1993 wurde der in Eigenregie fertig gestellte Schießstand im ehemaligen Bahnhofgebäude offiziell eingeweiht. Bei dem veranstalteten Preisschießen für Jedermann errang die Majorsfrau Kerstin Behrend den Hauptpreis. Den Auftakt des Jahres 1994 bildeten die karnevalistische Prunksitzung und die Kindersitzung, die erstmals in der Turnhalle der Henri-Dunant-Schule stattfanden. Zunächst bestand Misstrauen einiger Delrather Bürger und Schützen, ob in der Turnhalle eine Karnevalsstimmung aufkommen könne. Doch nach der Prunksitzung wurde dem Verein eine gelungene Veranstaltung, zu der auch die Zusammenstellung der Künstler beigetragen hatte, bescheinigt. Star des Abends war Arthur Breitkopf aus Essen. Auf der Vereinsversammlung am 11. März 1994 wurde eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Aktive und passive Mitglieder zahlten nun 75 DM, Rentner, Witwen von Schützen und passive Jugendliche bis 18 Jahre 40 DM und aktive Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren 10 DM. Jugendliche bis 16 Jahre und Wehrdienstpflichtige waren von einer Beitragszahlung befreit. Nachdem die Grenadiere bereits seit Jahren auf dem Schulhof der Henri-Dunant-Grundschule ein Biwak ausrichtete, hielt am 11. Juni 1994 – eine Woche vor den Grenadieren – auch die Artillerie erstmals einen Biwak auf dem Schulhof ab. Das Schützenfest fand in diesem Jahr vom 3.-6. September 1994 statt. Als krönenden Abschluss seiner Amtszeit trat der Schützenkönig Werner Blank als Sänger auf. Er stellte ein eigens für ihn getextetes Lied vor, dessen Refrain lautete: „Einmal Köning sin en Delroth am Rhing, und min Hätz is voll – voll Sonnesching, dovun hann ich schon als kleine Fätz jedrömp, einmal Köning zu sin, söns häs de jät versäump.“ Neuer Schützenkönig wurde mit dem 43. Schuss auf den Holzvogel Hans-Peter I. Heups. Zum Edelknabenkönig wurde Christian I. Strunk gekrönt. Am 28. Oktober 1994 fand die turnusmäßige Generalversammlung statt. Die Abrechnung des Schützenfest hatte nur ein kleines Plus in die Vereinskasse gebracht. Größter Ausgabenposten waren wiederum die Musikkosten, so dass man froh war, zuvor die Mitgliedsbeiträge erhöht zu haben. Mittelpunkt dieser Versammlung waren jedoch die Vorstandswahlen. Der 1. Vorsitzende Günter Behrend hatte seinen Rücktritt erklärt. Er konnte auf eine 22jährige Amtszeit als Vereinsvorsitzender zurückschauen, in der der Verein viele positive Veränderungen erfahren hatte. Sein besonderer Dank galt den Mitgliedern Harry Knabe und Hans Philipp, die ihm viele Jahre zur Seite gestanden hatten. Unter der Leitung des ältesten Vereinsmitglieds Franz Longerich fanden die Wahlen zum neuen Vorstand statt. Mit überwältigender Mehrheit wurde Hans-Dieter Longerich, der bis 1993 bereits 13 Jahre stellvertretender Vorstandsvorsitzender gewesen war, zum neuen Schützenchef gewählt. 2. Vorsitzender wurde Karl-Heinz Butz, 1. Schriftführer Herbert Stodden, 2. Schriftführer Günter Grief, 1. Kassierer Peter Michels und 2. Kassierer Gerd Meuter. Auf der gleichen Versammlung wurde auch die Anschaffung einer neuen Regimentsfahne und die Restaurierung der Jägerfahne beschlossen.

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